Vielen Dank an Elke Engel, die mir "aus erster Hand" die meisten der nun folgenden Infos zur Verfügung gestellt hat.
http://mitglied.lycos.de/nuncia/

Tipps für Bikerinnen
... und die, die es werden wollen.

Auch die Frauen haben das Mountainbike entdeckt und wollen fahren, und das bitte recht ernsthaft und sportlich. Und auch gerne richtig schnell. Das Fahren ist der ideale Ausgleich zum Job. Es ist die beste Möglichkeit überflüssige Pfunde gelenkschonend loszuwerden und Kondition aufzubauen. Und es macht vor allem unheimlichen Spaß, mit netten Leuten in der Natur zu sein. Doch leider ist es momentan immer noch so, dass die meisten Bikehersteller nur wenige oder gar keine Bikemodelle auf dem Markt bringen, die speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmt sind. Das bekommen vor allem kleinere Personen zu spüren. Am häufigsten wird der Fehler gemacht, dass viele Mädels die alten abgelegten Räder von ihren Freunden oder Bekannten fahren. Die sind meist zu schwer und funktionieren oft nicht perfekt. Ein zu großer Rahmen ist unhandlich und sorgt schnell für Rückenschmerzen oder andere Beschwerden. Resultat: Das Biken macht keinen Spaß.

Tipps für Bikerinnen


Das richtige Bike

Das richtige Bike zu finden kann ziemlich schwierig sein! Wenn "frau" einige Regeln vor und beim Kauf eines Bikes beachtet, kann aber normalerweise nichts schiefgehen.

Verschiedene Bikeläden aufsuchen und sich umfassend beraten lassen!
(Bloß nicht im Versandhandel, Groß- oder Baumärkten kaufen!!!)

Nicht unüberlegt und spontan kaufen!

Unbedingt einige Räder probefahren,
am besten für 2 - 3 Tage mit nach Hause nehmen!

Nach speziellen Frauenbikes fragen (z.B. von Focus)!

Auf die Rahmengröße achten (ist meist abgestuft von M - XL oder in Zoll-Größen,
M kann für kleine Frauen viel zu groß sein)!

Oberrohrlänge beachten, denn Frauen haben meist
einen kürzeren Oberkörper als Männer!

Steigung des Oberrohrs beachten,
Bikes mit stärkerer Neigung sind oft besser für Frauen geeignet!

Wie breit ist der Lenker, wie breit sind meine Schultern?
Oft müssen die Lenker gekürzt werden!

Sind Klickpedale bei dem Bike dabei? Wenn nicht, raushandeln!

Eventuelle Zusatzleistungen beim Kauf dabei?
(Normale Pedale, Werkzeug-Set, erster Kundendienst kostenlos usw.)

Bei gefederten Bikes: Für wieviel Kilo ist die Federgabel ausgelegt?
(Meist für Fahrer mit 70 - 80 kg! Federn und/oder Polymere wechseln!)
Schon vor dem Kauf gleich auf eine andere Feder o.ä. bestehen,
um Kosten zu sparen.

Gewicht des Bikes beachten!

Eventuell einen Frauensattel montieren lassen,
macht schon einiges aus!


Gesundheit und Biken

Wer Wert auf körperschonendes (besonders Po schonendes) Biken legt, sollte sich trotz des etwas teureren Anschaffungspreises ein Fully zulegen. "Frau" sollte allerdings auf das höhere Gewicht eines solchen Bikes achten, denn wen es stört anstatt 9-10 Kilo, 12-15 Kilogramm zu bewegen, sollte sich lieber ein leichteres Hardtail kaufen. Für Bikerinnen die viel im Gelände unterwegs sind und auch sehr viel fahren, vermittelt das Fully einfach das bessere Fahrgefühl!

Um schlimme Unfälle besser zu überstehen ist ein guter Helm sehr wichtig. Er sollte auf jeden Fall bei jeder noch so kleinen Tour aufgesetzt werden! Denn oft stürzt man als Anfänger in Klickpedalen schneller als man denkt. (Was man im nachhinein als gar nicht so schlimm empfindet). Ich kenne niemanden, der sich in der Gewöhnungsphase an dieses System nicht hin und wieder der Erdanziehung ergeben musste.

Am besten sollte immer eine kleine Notfall-Ausrüstung (Pflaster, Mullbinden, Verband, usw.) in der Satteltasche oder im Rucksack sein, für alle Fälle. Mehr Infos zur Tourenvorbereitung findet ihr auf der Seite Vor der Tour und Packlisten.


Technik und Wartung

Jede Menge Frauen lernen das Mountainbike über ihre Freunde, Ehemänner oder männliche Bekannte kennen und schätzen. Meist ist es auch von Nutzen einen netten Kumpel zu haben, der Ahnung von Technik und Reparatur des Bikes hat! Nur wenige Frauen übernehmen die Wartung und Pflege ihres Bikes selbst. Vielen schreckt die Schrauberei ab! Am besten schaut man sich paar Tricks ab oder besorgt sich ein kleines Bikereparatur-Taschenbuch, von denen es dutzende im Fachhandel gibt. Dann kann man sich die wichtigsten Dinge, wie Bremsen und Schaltung einstellen oder Reifen wechseln, selbst beibringen. Die häufigsten Pannen, die unterwegs sofort behoben werden müssen, sind Plattfüße, Kettenrisse oder verstellte Komponenten. Einfach vor den Touren probieren. Wenn etwas schiefgeht hat "frau" ja noch ihren freundlichen Händler oder Freunde, die dann gerne helfen.


Die richtige Kleidung

Die richtige Kleidung ist sehr sehr wichtig für das Wohlbefinden und den Spaß während längeren Biketouren. Sicher sind die meisten Frauenkollektionen nicht gerade billig. Aber wer schon mal mit einer Hose mit Naht oder einer dünnen Billig-Radler gefahren ist, weiß Qualität zu schätzen. Obwohl ich hiermit nicht behaupten möchte, dass Aldi oder Tchibo Kleidung schlecht ist, aber meiner Erfahrung nach halten diese Billig-Sachen nur einen Bruchteil der Zeit im Vergleich zu Markenkleidung. Auch bei der Funktionalität muss man gelegentlich Abstriche machen. Funktionskleidung aus Microfaser o.ä. sollte immer den Vorzug vor Baumwolle bekommen. Dieser Grundsatz gilt auch für die Unterwäsche! Baumwolle saugt zu viel Feuchtigkeit auf (schlechtes Wetter, lange steile Anstiege) und trocknet zu langsam. Dann kühlt der Körper auf der nächsten Abfahrt leicht aus. Gute Funktionskleidung fühlt sich auch im nassen Zustand noch einigermaßen angenehm und trocken auf der Haut an
.


Die ersten Touren

Für Anfängerinnen sind geführte Touren ausschließlich für Frauen sehr zu empfehlen. So können die Bikerinnen in einer stressfreien Atmosphäre ohne männliche Besserwisser an die Sache herangehen. Denn zusammen macht das Biken am meisten Spaß. Allerdings gibt es ja oft auch sehr nette und rücksichtsvolle Bikepartner im Freundeskreis.

Allgemein kann ich euch - egal ob Frau oder Mann - nur den folgenden Tipp für die ersten Touren geben: Fahrt nur so schnell die Berge hinauf, dass ihr noch genug Luft habt, um euch zu unterhalten. Das ist ein gutes Maß für die richtige Geschwindigkeit. Wer an jedem Anstieg nach zwei oder drei Minuten sein Pulver verschossen hat und schieben muss (das machen die meisten Anfänger so), übersäuert nur unnütz seine Muskulatur, was auf den weiteren Kilometern der Tour sehr hinderlich ist. Radfahren ist eine Ausdauersportart und kein Krafttraining! Versucht nicht irgend jemanden "ums verrecken" hinterherzufahren. Jeder muss sein eigenes Tempo finden, dann lassen sich auch lange Anstiege problemlos und mit Spaß in einem Stück bewältigen. Oben auf dem Gipfel kann man sich dann ja wieder treffen. Genau so machen wir das auch immer und es klappt super.


Gemeinsame Touren (Männer und Frauen)

Ich (als Mann) habe folgende Erfahrung gemacht: Wenn "Frau" genau so viel fährt und trainiert wie "Mann", dann sind konditionelle und fahrtechnische Unterschiede für gemeinsame Touren kein Diskussionsthema ("Beweisfotos" in der Aktuellen Ecke). Schließlich steht immer das gemeinsame Erlebnis und der Spaß in der Natur im Vordergrund und nicht die absolute sportliche Höchstleistung - eine Tour ist keine Rennen.


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